Szenario Analyse
Funktionen
Die Szenarioanalyse ermöglicht es, Patientenströme in Echtzeit zu simulieren. Die Basis für die Berechnung der Patientensimulation bildet die größte Real-World-Evidence Datenbank im deutschen Raum, in der wir auf mehr als 22 Mio. anonymisierte Fälle mit vollständigen Patientenpfaden zurückgreifen können. Wir nutzen diese Datenbank, um das Entscheidungsverhalten von Patienten bei der Auswahl von Kliniken in Abhängigkeit der zu behandelnden Diagnose zu antizipieren. Dieser Verteilungsalgorithmus (Hospital Choice Model) wurde auf Basis von Millionen Datenpunkten ermittelt und wird laufend weiterentwickelt.
Ausschlaggebend ist die über die Hauptdiagnosen ermittelte Fahrzeit per PKW. Die Patientenverteilung erfolgt aus diesem Grund über KFZ-Straßen.
Die Modellierung der Patientenwanderung kann für unterschiedliche Szenarien wie zum Beispiel die Schließung einer gesamten Klinik, einer Fachabteilung oder die Änderung des Leistungsspektrums aufgrund der Leveleinteilung im Rahmen der Krankenhausreform berechnet werden.
Elemente
Erstellung eines Szenarios
Für eine Szenarioanalyse kann die zu schließende Klinik oder die zu schließenden Kliniken ausgewählt werden. Die Auswahl kann über die Eingabe des Kliniknamens, den Upload einer .csv-Datei (IK - SN Nummer Matching) oder aus PLZ oder Landkreis importiert werden.
Im nächsten Schritt besteht die Möglichkeit einzustellen, ob Kliniken bei der Verteilung der Fälle ignoriert werden oder Kliniken zu definieren, die in jedem Fall Fälle gewiesen bekommen sollen.
Die Berechnung des Szenarios kann je nach Größe der Klinik etwas Zeit in Anspruch nehmen. Über den Ladebalken können Sie den Fortschritt der Analyse abschätzen. Nach abgeschlossener Berechnung können Sie das Szenario dauerhaft in der Übersicht abrufen.
Ergebnisse
Filter
Über die Filter kann die schließende Klinik, sowie die ICD-Ziffern und OPS-Ziffern ausgewählt werden. Sie haben die Möglichkeit, das Szenario für alle erbrachten Hauptdiagnosen/Prozeduren durchzuführen, sich dabei auf Kapitel, Gruppen oder Ziffern zu beschränken oder ein Ziffern-Spektra zu nutzen.
Patientenherkunft vor Schließung
Nach Landkreisen
Die erste Übersicht stellt die berechnete Patientenherkunft der zu schließenden Kliniken gemäß der behandelten Hauptdiagnosen/Prozeduren und den darüber ermittelten Fahrtzeiten dar. Datengrundlage bietet hierbei unsere RWE-Datenbank. Die Patientenherkunft wird sowohl auf Landkreisebene als auch auf PLZ-Ebene berechnet. Ebenfalls ausgewiesen wird die Anzahl an Fällen, die durch das Szenario der Schließung neu verteilt werden können. Diese Anzahl der Hauptdiagnosen/Prozeduren ergibt sich aus den im Qualitätsbericht der Klinik angegebenen Hauptdiagnosen/Prozeduren.
Nach Fahrtzeiten
Ebenso ist es möglich die Patientenherkunft über das Bottom-Down Menü nach Fahrzeit darzustellen.
Patientenherkunft nach Schließung
Die Patientenherkunft nach Schließung zeigt zunächst in einer Karte die umliegenden Kliniken, an welche Fälle im Zuge der Schließung neu verteilt werden. Mit dem Mouse-Over lässt sich der Name der Klinik und die Anzahl der zugewiesenen Fälle abrufen. Die Tabelle gibt einen Überblick der von der Schließung profitierenden Kliniken, absteigend sortiert nach der Anzahl der Fälle durch Klinikschließung. Die Sortierung lässt sich über die Pfeile in der Tabelle anpassen.
Es besteht zudem die Möglichkeit über die Filteroption den Radius um die schließende Klinik einzuschränken und nur Kliniken zu betrachten, welche sich in einer festgelegten Entfernung zur schließenden Klinik befinden.
Diese Übersicht kann über das Diskettensymbol exportiert werden.
Für eine detailliere Analyse können nach Auswahl einer oder mehr Kliniken folgende Analysen durchgeführt werden:
Geographische Analyse
Die geographische Analyse ermöglicht eine Betrachtung der Fälle nach Klinikschließung nach potentieller Patientenherkunft. Im Wesentlich lässt sich hiermit untersuchen aus welchen Landkreisen oder Postleitzahlen die neu zugewiesenen Fälle stammen. Auch hier ist die Darstellung nach Fahrtzeit möglich.
Tabellarische Analyse
Die Tabellarische Analyse erlaubt eine detaillierte Betrachtung der neu verteilten Fälle an das ausgewählte Klinikum. Über die Gruppierung lassen sich die Fälle beispielsweise nach ICD-Kapitel darstellen. Ebenfalls ist es möglich mehrere Ebenen zu kombinieren und Analysen auch auf Ziffernebene durchzuführen.
Datenquellen
Der Szenarioanalyse liegen Berechnungen der BinDoc Real-World-Evidence Datenbank und der Strukturierten Qualitätsberichte nach § 136b SGB V zugrunde.
Tutorial
→ Tutorial: Szenario - Schließung des Universitätsklinikums Tübingen